Die Stimmen der Städte: Die Ergebnisse der EUI-Umfrage sind da
Neben den Herausforderungen frägt der Fragebogen außerdem die aktuellen Bedürfnisse von Städten und das Wissen um Unterstützungsangebote der EU für Städte ab. Die Umfrage lief vom 6. Juni bis zum 12. Juli und wurde insgesamt 364-mal ausgefüllt. Die Antworten kommen aus 104 unterschiedlichen Städten aus 25 EU-Mitgliedsstaaten. 76 % der Antworten entfallen auf städtische Behörden aus Städten mit einer Bevölkerung von weniger als 250.000 Einwohner:innen.
Zu den wichtigsten Ergebnissen gehört, dass viele Städte sich mit den EU-Förderungen für nachhaltige Entwicklung zwar auseinandersetzen, die Informationen zu EU-Initiativen aber zugänglicher sein sollten.
Mobilität, Klimawandelanpassung und Energiewende, leistbares Wohnen und soziale Inklusion
Die thematischen Schwerpunkte der Städte sind Mobilität, Klimawandelanpassung und Energiewende sowie leistbares Wohnen und soziale Inklusion. In Sachen Mobilität sind den Städten vor allem aktive Mobilität, die fußläufige Stadt und Radinfrastruktur wichtig. In der Klimawandelanpassung und Energiewende waren den Antwortenden widerstandsfähige Infrastruktur und erneuerbare Energien wichtig. Mehr sozialer und öffentlicher Wohnbau für vulnerable Gruppen war hingegen der wichtigste Aspekt im Themenbereich leistbares Wohnen und soziale Inklusion.
Dabei haben verschiedene Städte unterschiedliche Bedürfnisse. Große Städte in entwickelten Regionen legen viel Wert auf Kreislaufwirtschaft, Forschung und Innovation sowie auf Klimawandelanpassung und Maßnahmen gegen den Klimawandel. Leistbares Wohnen und soziale Inklusion beschäftigen vor allem wachsende Städte, wohingegen kleineren Städten in weniger entwickelten Regionen Arbeitsplätze, Digitalisierung sowie Wasser- und Müllwirtschaft wichtig sind. Kulturelles Erbe und Gesundheit sind vor allem schrumpfenden Städten wichtig.
Neben der thematischen Ebene wurden auch operative Themen abgefragt
Berücksichtigt wurde im Fragebogen neben den thematischen Schwerpunkten auch die operative Ebene. Großen Städten sind vor allem Strategieimplementierung, Mehrebenen-Governance und Multifondsansätze wichtig, während kleinere Städte den Fokus auf Strategiedesign und Bürger:innenbeteiligung legen.
Finaler Bericht Ende Oktober
Als hemmende Faktoren für innovative Stadtplanung werden vor allem personelle Ressourcen, fehlende Kofinanzierung und Widerstand gegen Wandel genannt. Die Ergebnisse der Umfrage sind als Fahrplan für urbane Initiativen der EU zu verstehen und werden einen Einfluss auf die zukünftige Ausgestaltung auf der europäischen Ebene haben. Der Endbericht ist Ende Oktober zu erwarten. Auf Portico kann man den Bericht schon früher einsehen, eine Registrierung auf Portico ist einfach und kostenlos.