
Der Call für die Thematische Partnerschaft "Kompakte Städte" ist geöffnet!
Die Partnerschaft bringt Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor, Stadtverwaltungen, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um eine dichte, effiziente und nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern – als Antwort auf die Herausforderung der Zersiedelung in Europa.
Worum geht es bei den Thematischen Partnerschaften im Rahmen der Urbanen Agenda für die EU?
Die Urbane Agenda für die EU (UAEU) ist ein Arbeitsansatz auf mehreren Ebenen und mit mehreren Akteuren, um die städtische Dimension von EU-Politiken zu stärken. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen Städten, Regionen, Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission und weiteren Akteuren durch die Bildung thematischer Partnerschaften zu zentralen städtischen Herausforderungen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, städtische Belange in EU-Politiken zu integrieren und so eine bessere Regulierung, Finanzierung und Wissensbasis für Städte in ganz Europa sicherzustellen.
Die UAEU hat bisher 20 thematische Partnerschaften gestartet, die sich jeweils auf eine bestimmte städtische Herausforderung konzentrieren. Im Jahr 2023 wurde im Gijón-Abkommen das Thema „Kompakte Städte“ priorisiert. Anschließend wurde eine Ex-ante-Bewertung durchgeführt, um zu analysieren, wie kompakte Stadtformen zur Schaffung nachhaltigerer, widerstandsfähigerer und inklusiverer Städte beitragen können – durch bessere Erreichbarkeit, verbesserte urbane Mobilität und Förderung der Mischnutzung. Diese Bewertung wurde am 16. Mai 2025 offiziell von den Generaldirektoren für städtische Angelegenheiten (DGUM) bestätigt.
Strategischer Schwerpunkt der neuen Partnerschaft
Die Zersiedelung, gekennzeichnet durch niedrig verdichtetes, autoabhängiges und fragmentiertes Wachstum, bringt erhebliche ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Dazu zählen steigende Treibhausgasemissionen, wachsende Infrastrukturkosten und zunehmende soziale Ungleichheit. Kompakte Stadtentwicklung bietet einen Lösungsansatz, um diese Kosten zu verringern – durch eine Kombination aus Eindämmung der Zersiedelung, Verdichtung und Stadterneuerung mit den Zielen, eine effiziente Flächennutzung zu fördern, die Autoabhängigkeit zu reduzieren und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Da die städtische Form aus einem komplexen Zusammenspiel von demografischen Trends, Marktdynamiken, Planungssystemen und Governance-Strukturen entsteht, betont dieses Thema die entscheidende Rolle der öffentlichen Politik bei der Gestaltung kompakterer Stadtgebiete.
Angesichts der Komplexität des Themas ist eine vielfältige und interdisziplinäre Partnerschaft unerlässlich, um einen umfassenden Ansatz sicherzustellen. Die Partnerschaft „Kompakte Städte“ sollte daher über Expertise in mehreren Bereichen verfügen, um die ermittelten Wissens- und Umsetzungsdefizite anzugehen. Ebenso wichtig ist es, Akteure auf verschiedenen Ebenen einzubeziehen, um eine ausgewogene und wirksame Partnerschaft zu erreichen.
Bezug zu den drei Säulen der Urbanen Agenda für die EU
Wie in der Ex-ante-Bewertung hervorgehoben, bestehen mehrere potenzielle Verbindungen zwischen kompakten Städten und den drei Säulen der Urbanen Agenda für die EU (Bessere Regulierung, Bessere Finanzierung, Besseres Wissen):
Bessere Regulierung:
Wirksame Rahmenbedingungen für Flächennutzung und Stadtentwicklung sind entscheidend. Wichtige Beispiele sind das Bodenschutzgesetz (noch im Gesetzgebungsverfahren) und das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, die beide mit den Prioritäten der Begrünung von Städten im Einklang stehen. Da die Stadtplanung jedoch keine EU-Kompetenz ist, hängen regulatorische Ergebnisse stark von den Maßnahmen der Mitgliedstaaten ab, weshalb deren Beteiligung entscheidend ist.
Bessere Finanzierung:
Die Entwicklung neuer EU-Haushaltsrahmen bietet die Möglichkeit, die nachhaltige Stadtentwicklung über Instrumente wie die Europäische Stadtinitiative (EUI) und InvestEU zu fördern. Die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ (NEB) fügt eine weitere Dimension hinzu, indem sie Finanzierungsprioritäten mit Stadtplanung und Design für kompakte Städte verknüpft.
Besseres Wissen:
Das Bewusstsein der EU-Politikverantwortlichen für die Grundsätze kompakter Städte muss geschärft und diese Ansätze in die entstehenden städtischen Politikkonzepte eingebunden werden. Die Stärkung von Mechanismen für den Wissensaustausch und die Ausrichtung städtischer Initiativen auf Finanzierungs- und Regulierungsinstrumente können dazu beitragen, den Ansatz der kompakten Stadt in EU-Strategien zu verankern.
Warum Partner werden?
Die Teilnahme an einer thematischen Partnerschaft bietet eine einzigartige Gelegenheit, Innovationen, politische Reformen und praktische Lösungen voranzutreiben, die sowohl der Umwelt als auch den Gemeinschaften zugutekommen. Thematische Partnerschaften fördern die Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen, indem sie Städte aller Größen, Regionen, Mitgliedstaaten, die Zivilgesellschaft und Forschungseinrichtungen zusammenbringen, um gemeinsam transformative Veränderungen anzustoßen. Sie bieten eine Plattform für Wissensaustausch, Politikentwicklung und Interessenvertretung für bessere Regulierung, Finanzierung und Kooperation.
Während der Laufzeit der Partnerschaft werden die Mitglieder gemeinsam die wichtigsten Schwerpunkte sowie eine Reihe gemeinsamer Maßnahmen festlegen, die in einem Aktionsplan definiert werden. Dieser Aktionsplan ist das zentrale Ergebnis der Partnerschaft und enthält einen klaren Fahrplan für die Umsetzung jeder Maßnahme (Schritte, Aktivitäten, Zeitplan, Ressourcen, verantwortliche Partner).
In diesem kurzen Video erfahren Sie, wie aktuelle Partner ihre Beteiligung an der Urbanen Agenda für die EU erleben.
Wie bewerben?
Städte aller Größen, Regionen, Mitgliedstaaten, Partnerstaaten und andere relevante Akteure, die an einer Teilnahme an der Thematischen Partnerschaft „Kompakte Städte“ interessiert sind, können sich durch Einreichung des entsprechenden Antragsformulars bewerben.
Frist: Die Anträge müssen bis zum 1. Oktober 2025 um 14:00 Uhr eingereicht werden.
Hier können Sie sich als Partner für die neue Thematische Partnerschaft zum Thema "Kompakte Städte" bewerben!
Am 3. September veranstaltet das EUI-Sekretariat ein Bewerberseminar, um interessierte Akteure über den Bewerbungsprozess, die Erwartungen an eine thematische Partnerschaft im Rahmen der Urbanen Agenda und spezifische Details zur Partnerschaft „Kompakte Städte“ zu informieren. Für das Bewerberseminar können Sie sich hier registrieren.
Unterstützung durch die EUI
Die Thematischen Partnerschaften werden vom EUI-Sekretariat unterstützt. Für die Dauer der Partnerschaft wird ein "Thematic Partnership Officer" (TPO) zugewiesen. Dieser fungiert als Hauptansprechpartner zwischen dem EUI-Sekretariat und dem/den Koordinator(en) der Thematischen Partnerschaft, den Aktionsleitern und den Mitgliedern und bietet operative Unterstützung in den Bereichen Planung, Management und Monitoring.
Darüber hinaus umfasst die Unterstützung den Zugang zu externen Expert:innen, die bei der Entwicklung von Aktionsplänen unterstützen können. Zusätzlich werden die Reise- und Unterkunftskosten von kleinen und mittleren Städten unterstützt.
Fotocredits: European Urban Initiative