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Bildersammlung zeigt Impressionen von Hamburg und dem Event
Neuigkeiten
29 October 2025

Aktive Mobilität erleben!

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Dr. René Peter Hohmann
Das EU City Lab der EUI in Hamburg verbindet Wissen, Praxis und Exkursion

Beim EU City Lab „Active Mobility“ in Hamburg trafen sich am 28. und 29. Oktober 2025 Vertreter:innen europäischer Städte, und Praktiker:innen, organisiert von der Europäischen Stadtinitiative (EUI) und URBACT. Als Thema nahm sich die internationale Veranstaltung die aktive Mobilität als integraler Bestandteil zeitgemäßer Stadtentwicklung an. Aktive Mobilität steht für multiple Formen der Fortbewegung in der Stadt, beispielsweise das Zufußgehen, Radfahren, Mikromobilität sowie den barrierefreien Zugang zum öffentlichen Verkehr. All jene Formen also, die unabhängig vom privaten Auto funktionieren und den Stadtraum gemeinsam zu nutzen. Im Zentrum des Interesses standen konkrete Beispiele, die im Rahmen von EU-Förderungen in europäischen Städten umgesetzt wurden: Verkehrsberuhigungen an Schulen, gut geführte Fuß- und Radwege, klare Orientierungssysteme, barrierearme Haltestellen und ein öffentlicher Raum, der zum Aufenthalt einlädt. Ziel der Veranstaltung war es deshalb, aktive Mobilität nicht als Nischenthema des Verkehrs zu behandeln, sondern als Hebel für lebenswerte, gerechte und resiliente Städte und als Querschnittsaufgabe, die Gesundheit, Sicherheit, Aufenthaltsqualität und Teilhabe in der Stadt zusammenbringt.

In Gruppendiskussionen wurden internationale Projektbeispiele vorgestellt und daraufhin gemeinsam herausgearbeitet, welche Konsequenzen sich daraus für eine langfristig orientierte Raum-, Stadt- und Verkehrsplanung ergeben. Aus Brüssel wurden Elemente eines Vorhabens zur Förderung von Lastenfahrrädern erläutert. Die finnische Stadt Turku sowie Hamburg präsentierten jeweils Ansätze für ein partizipatives Verfahren zur Verkehrsberuhigung an Grundschulen. Ein Beispiel aus Italien machte deutlich, wie betriebliche Radverkehrsförderung („Bike to Work“), kleinräumige Logistiklösungen und Umnutzungen des Straßenraums zusammenspielen können, um Innenstädte zu entlasten. Aus Coimbra (Portugal) wurde ein Ansatz vorgestellt, der touristische Besucherströme systematisch mit nachhaltigen Mobilitätsangeboten verknüpft, um Überlastung zu vermeiden und zugleich alternative Wege attraktiv zu machen. Ebenfalls aus Portugal präsentierte die Gemeinde Pombal, wie auch in ländlichen Räumen, durch eine effiziente Verbindung von Bahn, Bussen und Radfahrangeboten, Mobilität integriert gesteigert werden kann.

Im Rahmen der Exkursion „Walk the Talk“ durch die Hamburger Innenstadt erhielten die Teilnehmenden eindrucksvolle Einblicke, wie für eine inklusive Mobilität sensibilisiert werden kann. Zentraler Programmpunkt der Exkursion war die Besichtigung der Umgestaltung des Jungfernstiegs, der mit dem Ziel einer autoarmen und aufenthaltsfreundlichen Gestaltung der Innenstadt neu konzipiert wird, um auf die zunehmenden Leerstandsproblematik von Gewerbeflächen zu reagieren. Die Führung und der Dialog im Dunkeln im Hamburger Dialoghaus, geleitet von Personen mit eingeschränktem Sehvermögen, ermöglichten einen Perspektivwechsel und förderten das Verständnis für die Herausforderungen im Alltag sehbeeinträchtigter Menschen. Ergänzend wurde die EUI-Innovative-Actions-Pilotierung der hvv Custom App (vhh.mobility) vorgestellt, die barrierefreie Fahrgastinformationen sowie eine Fahrtanmeldung speziell für Menschen mit Seh- und Höreinschränkungen bietet.

Informationen zu weiteren Veranstaltungen im Rahmen der „EUI-Policy Lab“ Reihe finden Sie unter: https://www.urban-initiative.eu/news-events

 

 

Fotocredits: Rene Peter Hohmann